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Bioökonomie und zirkuläre Bioökonomie

Bioökonomie bezeichnet eine Wirtschaftsweise in der fossile Rohstoffe und Energieträger systematisch durch nachwachsende biogene Ressourcen ersetzt werden. Sie umfasst alle Sektoren, die biologische Rohstoffe erzeugen, verarbeiten oder nutzen – von Landwirtschaft und Forst über Chemie, Energie und Bau bis zu Textilien. Eine reine Substitution aller fossilen Materialien durch biobasierte Stoffe würde jedoch einen Flächenmehrbedarf zwischen 0,9 und 3,8 Mio. Hektar in Österreich nach sich ziehen. Um möglichst viele Flächen als Naturraum und Kulturlandschaft, für die land- und forstwirtschaftliche Produktion sowie als Kohlenstoff- und Wasserspeicher zu erhalten, müssen daher Maßnahmen gesetzt werden, um die weitere Flächeninanspruchnahme durch Siedlungs- und Verkehrsflächen sowie neu versiegelter Flächen zu reduzieren. Deshalb sind neben Effizienz- auch Suffizienzmaßnahmen und Kreislaufkonzepte wesentliche Säulen einer Bioökonomiestrategie und nachhaltiger Produktion und Konsums. In Verbindung mit den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft werden auch nachwachsende Materialien kaskadisch genutzt, Abfälle als neue Ressourcen betrachtet und Produkte so gestaltet, dass Wiederverwendung, Reparatur, Recycling und letztlich Energie­rückgewinnung möglich sind. Ziel ist es, durch Ressourcenschonung ein gutes Leben innerhalb planetarer Grenzen zu sichern.

Strategien in Europa und Österreich

  • Die EU legte bereits 2012 ihre Bioeconomy Strategy vor („Innovating for Sustainable Growth“), sie befindet sich derzeit in Überarbeitung und soll 2026 fertiggestellt sein. Die Strategie adressiert Ressourcenknappheit, Klimawandel und Versorgungssicherheit.

  • Österreich folgte 2019 mit einer nationalen Bioökonomiestrategie und einem Aktionsplan Bioökonomie (seit 2022) mit 112 Maßnahmen in elf Handlungsfeldern (abrufbar auf www.bioeco.at). Ergänzend setzt die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie von 2022 auf zehn R-Strategien und sieben Transformationsschwerpunkte an – darunter auch Biomasse und Bauwirtschaft.

  • Ein zentrales Umsetzungsinstrument für die österreichische Bioökonomiestrategie ist die Plattform Bioeconomy Austria (2025–2028), ein österreichweites Innovationsökosystem, das Cluster, Regionen und Unternehmen vernetzt. 

Projekte und Initiativen in Österreich

Vorgestellte Vorzeigeprojekte:

  • InnoWAP (BOKU Tulln): Dezentrale Bioraffinerie für Wasser- und Sumpfpflanzen, Nutzung für Papier, Verpackungen und Textilien.
  • RURBANIVE (alchemia-nova): EU-Horizon-Projekt für ländlich-urbane Innovationsräume und zirkuläre Bioökonomie.

Relevante Initiativen:

  • BioBASE: Beratungs- und Innovationsplattform für Materialflussanalysen, regionale Bioökonomiestrategien und neue Rohstoffpfade.
  • Bioeconomy Austria Summit (jährlich): Vernetzung von Unternehmen, Forschung und Politik, 2025 am 12. November in Wien.

Diese Projekte zeigen, wie regionale Wertschöpfung, Ressourcenschonung und neue Geschäftsmodelle Hand in Hand gehen.

Speaker:innen und Organisationen

  • Tamara Vobruba & Christina Bertlalchemia-nova – RURBANIVE-Projekt
  • Josef Galdberger, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK), Abteilung Integrierte Produktpolitik

Hier können Sie die Präsentation des letzten Circular Cities & Regions Roundtable zum Thema „Regionale und urbane zirkuläre Bioökonomie“ herunterladen.

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