
Online Roundtable: Beschaffung nachhaltig und zirkulär gestalten
Am 25. Februar veranstaltete das Circular Economy Forum Austria einen Online Roundtable zum Thema nachhaltige und zirkuläre Beschaffung. Unter der Moderation von Valerie-Sophie Schönburg (Vorstandsmitglied, Circular Economy Forum Austria) diskutierten führende Expert:innen aus Wirtschaft und öffentlichem Sektor die zentrale Rolle der Beschaffung in der Kreislaufwirtschaft.
Die Speaker:innen – Gerhard Martin Weiner (Plattform Nachhaltige Beschaffung, naBe), Ines Maria Sturm (ÖBB Holding), Markus Reisegger (Löffler) und Gregor Gluttig (Circular Economy Forum Austria) – beleuchteten praxisnahe Strategien für eine nachhaltige Beschaffung. Themen waren unter anderem der ökologische und wirtschaftliche Mehrwert zirkulärer Beschaffung, Herausforderungen bei der Umsetzung sowie die aktive Einbindung von Lieferanten.
Mit über 100 Teilnehmer:innen bot der Roundtable eine wertvolle Plattform für den Austausch innovativer Ansätze, um Beschaffungsprozesse in Unternehmen und dem öffentlichen Sektor nachhaltiger zu gestalten.
Fragen zum bürokratischen Aufwand beantworteten Gerhard Weiner (naBe) und Gregor Gluttig (Vorstand, Circular Economy Forum Austria) mit dem Hinweis auf Gütezeichen und die Bedeutung eines gemeinsamen Verständnisses aller Beteiligten. Regulierungen sollten – auch wenn man nicht direkt betroffen ist – als Impuls genutzt werden, um über den Mehrwert und Innovationspotenziale im Unternehmen nachzudenken. So lassen sich nicht nur Qualität und Umweltschutz verbessern, sondern auch negative Auswirkungen minimieren und Lieferketten widerstandsfähiger gestalten.
Zur Akzeptanz neuer Richtlinien für eine kreislauforientierte Beschaffung bei Einkäufer:innen betonte Ines Sturm (ÖBB), wie wichtig es sei, über die Kreislaufwirtschaft aufzuklären, Berührungsängste abzubauen und klare Ziele zu setzen. Gleichzeitig müsse man sichtbare Zeichen setzen, um den Mehrwert der Maßnahmen deutlich zu machen. Gerhard Weiner hob hervor, dass der Nutzen für Kund:innen stets klar erkennbar und entsprechend kommuniziert werden müsse. Markus Reisegger (Löffler) berichtete von positiven Erfahrungen durch intensive interne Gespräche zur eingeführten Produktrücknahme bei Löffler. Er unterstrich, dass Kreislaufwirtschaft durch neue Zugänge nicht nur praktikabel, sondern auch motivierend und sogar mit Freude umsetzbar sein kann.
Kritisch wurde der aktuell noch bestehende Kostennachteil für Sekundärmaterial diskutiert, der in den kommenden Jahren durch eine Angleichung reduziert werden sollte. Gerhard Weiner betonte zudem die Bedeutung eines positiven Zukunftsnarrativs, um Vertrauen in die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken. Einigkeit herrschte darüber, dass es vor allem darauf ankommt, konkrete Projekte zu starten und Schritt für Schritt aus den Erfahrungen zu lernen – denn die Umstellung auf Kreislaufwirtschaft lohnt sich für Unternehmen. Handlungsempfehlungen im PDF-Format.
